Das Jahr 2019 neigt sich langsam dem Ende entgegen. Wenn ich zurückblicke, war dieses Jahr sehr spannend, ereignis- und erfolgreich. Der erste Grund für diesen Blogeintrag ist dem Winter geschuldet. Die Natur zieht sich zurück. Zeit zum In-Sich-Gehen und über Dieses und Jenes nachzudenken. Der zweite Grund ist eine Workshop-Rezension, die ich dieses Jahr von einem Workshop aus dem letzten Jahr bekommen habe. Dazu komme ich später.
Wieso das Ganze?
Wenn ich so in mich gehe und über die Welt nachdenke, hinterfrage ich häufig die Gründe von Dingen. Um eine zentrale Frage geht es hier. Ich mache jetzt seit 23 Jahren Taiji und Qigong. Aber warum? Was ist der Grund? Die einfachste Antwort ist sicherlich der Gesundheitsaspekt und der Spaß an der Art von Bewegung. Aber ist das alles? Was lässt mich denn immer tiefer in die Materie eintauchen? Woher kommt diese Begeisterung, einfach alles vom meinen Lehrern und meinem Meister aufzusaugen und auszuprobieren?
Der Grund für mein Training
Je tiefer man in diesem Universum Taiji und Qigong unterwegs ist, desto mehr merke ich, was es da noch so alles gibt. Es ist erstaunlich, wie tief die einzelnen Übungen wirken können, wenn man sich in Ruhe viel Zeit nimmt. Wenn ich eine Sache begriffen habe, eröffnet sich dahinter immer ein weiterer Flur mit weiteren Türen, die es zu erforschen gilt. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Und das ist auch gut so. Das ist der tatsächliche Hauptgrund. Aber wieso unterrichte ich das Ganze?
Wieso ich unterrichte
Diese Frage habe ich mir häufig gestellt und bin zu dem Schluss gekommen, dass es nur einen Grund gibt. Er ist zwar etwas kryptisch, aber ich versuche, ihn hier etwas zu erläutern.
Ich möchte leuchten!
Und ich möchte andere Menschen mit meinem Leuchten anstecken!
Neben der schier endlosen Vorteile, die das Training auf die körperliche Gesundheit hat, existieren ebenso viele Vorteile für die geistig-seelische Gesundheit. Durch die Ruhe und Klarheit, die die Übungen vermitteln, bekommen Trainierende mit der Zeit auch mehr Einfühlungsvermögen in sich und ihre Umwelt. Empathie ist es, was vielen Menschen gerade fehlt.
Ich versuche, Menschen mit meiner Begeisterung anzustecken und mit mir oder anderen Lehrern denselben Weg zu gehen. Oder zumindest in die gleiche Richtung. Stetiger Tropfen höhlt den Stein. Und so trage ich mit einem klitzekleinen Teil dazu bei, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Die Workshop-Rezension
Für mich klingt es immer noch etwas abgehoben. Das ist auch der Grund, wieso ich mit meinen Beweggründen eigentlich nicht an die Öffentlichkeit gehe. Aber irgendwann ist für alles die richtige Zeit. Und die Zeit kam mit dem Text, den ich von einer Teilnehmerin bekommen habe, die letztes Jahr an einem meiner Workshops beim Fortbildungsinstitut Münster (FIM) teilgenommen hat.
Hier kommt der Text:
Den Kurs von Sebastian habe ich eigentlich nur gemacht, um meinen Rückenschullehrerschein zu refreshed. Also eher ein Muss wie ein ich mach es, weil ich möchte. Was ich mitgenommen hab, flasht mich auch noch ein Jahr später. Es hat mein Leben eigentlich auf den Kopf gestellt. Ich habe angefangen, darüber nachzudenken, was ich wirklich will und dass ich anfangen sollte, das zu tun, was mir Spaß macht. Heute, ein Jahr später, führe ich mein Leben genauso. Ich mache viel (noch nicht alles), nur was mir Spaß macht. Ich habe gelernt, dass ich mir Zeit für mich nehmen muss, und mit mir selbst liebevoll umgehen muss!!! Um mein Leben kreativ und wertvoll zu gestalten! Das zu lernen in einem Rückenschule-Refresher-Kurs, habe ich nie erwartet! Vielen lieben Dank!!!
Hier kommt dann wieder etwas, an dem ich arbeiten muss. Ich muss lernen, mit umwerfend positiver Kritik umzugehen.
Es scheint zu beginnen… das Leuchten… 😉